Dienstag, 2. März 2010

Kinder und Rentner, alles eine Soße ...

... denn hier gibt es so viele Parallelen zu meinen Ferienlagereinsätzen das es schon wieder unangenehm wird, sind es doch Gemeinsamkeiten die ich schon bei den Kindern nach gewisser Zeit einfach nur nervtötend fand.

Da ist zum Beispiel der Kampf ums Essen den ich bereits beschrieb. Möglichst schnell zu Buffets zu rennen oder zu humpeln ist nicht wirklich ein Unterschied wenn man dahinter steht und fassungslos den Kopf schüttelnd versucht zu ergründen warum es sich lohnt um geschnibbelten Rotkohl zu kämpfen oder im Kinderfall um "Igelwürstchen". (Und ich rede nicht von Salat. Nein. Nur der nackte, banale Rotkohl. Ohne alles.)

Und während Kinder in den zwei Wochen ihres Aufenthalts ständig reden und plappern müssen, (Nicht alle, aber ein zu großer Haufen tut genau das) ist es hier so das sich ständig und immer und stets und dauernd und immerfort gegrüßt  wird. Jedesmal wenn man auf dem Flur jemandem begegnet wird "Hallo", "Morgen", "Mahlzeit" gemurmelt oder einfach nur mit dem Kopf in die betroffene Richtung genickt. Egal ob man die Person schon zwanzig Mal an diesem Tag sah. Es wird gegrüßt. Und ich werd´ wahnsinig. Hier laufen inklusive Personal an die 250 Personen rum. Die alle gegrüßt werden wollen. Von mir.

Und dann gibt es da noch etwas das nichts mit dem Ferienlager zu tun hat, das mich aber schon seit mindestens 20 Jahren beschäftigt und manchmal ein wenig gereizt zurücklässt.: Fahrstuhlknöpfe.
Verständlicherweise benutzen hier achtzig Prozent aller Leute den Fahrstuhl. Und davon benutzen ihn gefühlte 90 Prozent falsch. Ja, man kann einen Fahrstuhl falsch bedienen. Und mir das Leben damit zur Hölle machen.  Ist im Grunde ganz einfach, man muss einfach nur neben mir stehend auf die Beförderung warten und beide Knöpfe (Oben und Unten) drücken. Oder besser noch: Während ich warte dazukommen um DANN den anderen Knopf auch noch zu drücken. Ein für alle Mal: Man drückt verdammt noch mal DEN Scheiss Knopf der die Richtung anzeigt in die man fahren möchte. Nicht den andern, sonst fährt man erstmal in die entgegengesetzte Richtung. Ihr Deppen. Klar?
Zweimal war ich schon drauf und dran einen gezeterten Vortrag zu halten aber ich habe mich zusammenreissen können. Noch gehts, aber es sind ja noch zwei Wochen und ich befürchte Mitte März werde ich jemanden mit meiner Krücke verprügeln oder aber das Ding benutzen um einen Idioten davon abzuhalten Dummheiten zu machen. Man mag mich für kleinlich halten, aber ich versteh´s halt nicht. Ist doch alles ganz logisch. Warum begreift ein Großteil der Menschheit das nicht? Häh? Warum?

Auch nicht so schön: Manche Gespräche die ich mit anhören muss. Da unterhielten sich zwei 55jährige Herren im Bad [sic!] mit einer "Nudel" zwischen den Beinen darüber wie und warum das Schlachtschiff Bismarck sank und was genau die englische Flotte tat als Admiral Dönitz den Befehl zum...es ist zum weinen. Es ist blöd, es ist kindisch. Denn einer von beiden nickte dem anderen immer wissend zu, kannte also die ganze Geschichte schon. Fragten die sich ab? Nein, sie wiederholten nur das Pausengespräch in der Schule wenn ein Kind den anderen erzählte wie "Colt" gestern geschaut hätte als er mit "Howie" die Klippe runterfuhr. Alle haben die Folge am Vorabend im Fernsehen gesehen. Alle wissen wie "Colts" Gesichtsausdruck war. Und doch lauschen sie gebannt. Die Idioten. Und so ist es auch mit diesen Militärfans.
Andererseits, vielleicht freuen sie sich ja auch nur darüber das ihnen jemand zuhört, wer weiß.

Und dann musste ich heut beim Mittag erfahren das ich wohl heute Abend zwei Damen mit an den Tisch bekomme. Na da bin ich jetzt aber mal gespannt. Und besorgt.

4 Kommentare:

Depp H. aus DD hat gesagt…

ich drück auch immer nur wahllos einen von beiden Knöpfen... nur mal so am Rande.

Ach, und viel Glück mit deinen beiden neuen Tischnachbarinnen.

"Jan Vogel-Lüdenscheid" hat gesagt…

Diese Deppen, mach ihnen den Kurschatten. Ich meine das ernst! Benimm dich psychopatisch. Nicke, wenn es nichts zu nicken gibt, missachte die Intimssphäre deines Gesprächspartners, gucke ihm die ganze Zeit in die Augen. Sage "ok" in jeder Pause - sorge zumindest dafür, dass keiner mehr mit dir Fahrstuhl fahren will.

Unknown hat gesagt…

Empfehle T.C. Boyle's "Road to Wellville" :-) Viel Spaß damit, wurde auch verfilmt, u.a. mit John Cusack...

Digitus Mortuus hat gesagt…

genauso schlimm, wie die Trollos, die an der Ampel den gelben Knopf drücken, der für die "gehandicapten" bestimmt ist, um die Grünphase zu verlängern und Ihnen somit eine sichere Überquerung zu gewährleisten, nun vielfach sind die "Drücker" auch "gehandicapt" nur halt nicht körperlich....