Dienstag, 10. November 2009

Wo Fahren Wir Hin, Papa? ...

... fragt Thomas, der Sohn von Jean-Louis Fournier seinen Vater seit er zehn Jahre alt ist jedes mal wenn er ins Auto seines Vaters steigt, wenn er im Auto sitzt und während der Fahrt. Und das ca. alle sechzig Sekunden. Thomas und sein Bruder Mathieu sind geistig und körperlich behindert und ihr Vater, Schriftsteller und Humorist schrieb darüber ein Buch das in Frankreich ein Bestseller war und nun auf Deutsch erschienen ist.




Nun, ich will ehrlich sein, ich lese nicht gern über Behinderte Menschen. Ich seh mir ungern Filme über sie an und ich würde wohl auch eher ungern mit ihnen arbeiten wollen. Ich glaube ich habe ein wenig Angst vor ihnen, nicht im eigentlichen Sinn, sondern weil ich befürchte entweder selbst einmal behindert zu sein oder Kinder zu bekommen die in irgendeiner Hinsicht beeinträchtigt sein könnten.

Letztere Sorge hat sich durch dieses Buch nicht unbedingt verflüchtigt. Eher verstärkt muss ich sagen. Aber die anderen idiotischen Ängste sind tatsächlich verschwunden. Ich bin eher neugierig geworden.

Und das kam so:
Fournier beschreibt in meist kurzen Anekdotenhaften Berichten vom Leben mit seinen zwei behinderten Söhnen auf so gleichzeitig witzige wie verzweifelte Art und Weise, der Begriff "tragikkomisch" müsste dafür erfunden werden.

"Die anderen Eltern und Freunde versuchten uns zu beruhigen...Jedes Mal wenn sie ihn sahen, sagten sie er mache erstaunliche Fortschritte. Ich weiß noch wie ich eines Tages antwortete, erstaunlich fände ich die Fortschritte, die er nicht mache. Ich sah ja die anderen Kinder."
Wunderbares Buch, toller Mann. Sollte jeder zumindest einmal darin geblättert haben wie ich finde. Echt jetzt.

Und hier kann man ein paar Seiten als PDF-Vorschau lesen 

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